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Distanz

STPS Distanzreitreferat

Bis vor wenigen Jahren war das Distanzreiten eine noch fast unbekannte, oder besser gesagt, eine vergessene Sparte des Reitsports. Ist doch das Distanzreiten, die älteste Pferdesportart überhaupt.
Wie hätte man sonst früher Nachrichten oder Waren über größere Strecken befördern können, wenn nicht zu Pferde?

So ritt Xenophon (430 - 354 v. Chr.) nach der Schlacht von Babylon 5500 Km in einem Stück. Alexander der Große hat nachweislich auf seinem Hengst Bukephalos in weniger als 10 Jahren 18.000 Km zurückgelegt.
In mannigfaltigen Beispielen lassen sich Wege über ganze Kontinente nachweisen, welche Reitervölker wie Hunnen, Mongolen und Araber auf ihren Pferden zurückgelegt haben.

Da harte, schnelle und ausdauernde Pferde früher auch für jede Armee von großer Bedeutung waren, wundert es nicht, dass in Europa militärische Distanzritte wettkampfmäßig organisiert wurden.

Berühmt sind die aus der Monarchie stammenden Ritte, die auf den Strecken Wien - Berlin (575 Km) und Wien - Budapest (232 Km) ausgetragen wurden. Da es bei diesen Ritten um militärische Ehren ging, wurde auf die Pferde wenig Rücksicht genommen: so legte 1902 der Sieger des Distanzrittes Brüssel - Ostende die 134 Km in 6 Stunden und 55 Minuten zurück, während der Gewinner des Rittes Dresten - Leibzig 5 Stunden und 57 Minuten benötigte. Bei diesen Ritten wurde in horrendem Tempo geritten und die Ausfallquote betrug mehr als 50%.

Der Distanzsport kam vor ca. 30 Jahren aus Amerika als Wettkampfsport nach Europa zurück und wurde vor allem in Frankreich, England und Deutschland gepflegt. Anfangs als „Exoten des Reitsports“ belächelt, wurde daraus mittlerweile beinharter Leistungssport

In Österreich wurde erstmals 1980 ein Distanzritt ausgetragen. 1983 erfolgte die Anerkennung des Distanzsports durch die FEI und seitdem werden abwechselnd jedes Jahr Europameisterschaften und Weltmeisterschaften über 160 km ausgetragen.

Endurance ist eine Pferdesportart, bei der die Tierärzte eine wichtige Rolle spielen. Bei allen Ritten, sind die strengen Veterinärkontrollen vor, während und nach dem Bewerb, ein wichtiger Bestandtei des Wettkampfes.

Da beim Distanzreiten eine Strecke nicht nur in einer bestmöglichen Zeit zu bewältigen ist, sonder auch das Pferd noch fit und reittauglich ins Ziel kommen soll, ist ein gut durchdachtes und auf das Pferd abgestimmtes Aufbautraining unbedingt erforderlich.

Die Streckenlängen der Distanzbewerbe liegen zwischen 30 Km und 160 Km, die an einem Tag geritten werden.

Pferde aller Rassen sind am Start, wobei auf langen Strecken Araber und Pferde mit hohem Vollblutanteil überwiegen Strenge Wettkampf- regeln wurden aufgestellt und permanente tierärztliche Kontrollen gewährleisten eine faire Durchführung solcher Ritte und sollen die Pferde vor Überforderung schützen.

Seit einigen Jahren findet dieser Pferdesport, bei dem es weniger darauf ankommt den Bewerb zu gewinnen als überhaupt die Strecke zu bewältigen, in Österreich immer mehr Freunde.

Die Kraft des Pferdes über viele Kilometer zu kontrollieren, sich mit seinem Partner Pferd an die psychische und physische Leistungsgrenze heranzutasten, um dann gemeinsam Erfolg zu haben, macht für viele Reiter die Faszination dieser Sportart aus.



Die Referenten

DI Helga Wunderer

Distanzreferentin des STPS

Telefon: +43/664/4443288 E-Mail: hewu0101@gmail.com

Ing. Harald Grinschgl

Distanzreferent des STPS

Telefon: +43/664/2606797 E-Mail: info@endurance-timing.info

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